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Vesselina Kasarova

Presse:

Concerts with Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Robin Ticciati.
Nov 12-18, 2014.
Amsterdam, Brussels-Palais des Beaux Arts, Lucerne-KKL, Vienna-Konzerthaus.
Hector Berlioz-La mort de Cléopâtre

Noch mehr haut einen dann Vesselina Kasarova um. Der Mezzostar bietet in Hector Berlioz' La mort de Cléopâtre eine Performance von einer Intensität, wie man sie seit Jessye Norman nicht mehr erlebt hat. Trotz ihrer roten Robe von einer David-Bowie-haften Androgynität,
durchlebt Kasarova die "lyrische Szene" mit der Expressivität einer großen Stummfilmdiva: manieriert, hochartifiziell, hyperintensiv.
Den enormen Ambitus des radikalen Werks durchmisst die Bulgarin mit einem Mezzo, dessen Timbre an dunkel glänzende Schokolade erinnert.
(Stefan Ender, DER STANDARD, 20.11.2014)

Carmen in einem Festlichen Opernabend in Hannover, Oper, 31.10.14
"Die Herzausreißerin"
Sie ist beim ersten Auftritt sofort voll da. Und lässt sofort alle Spannnungen spüren, die Carmen so gefährlich machen. Die hannoversche Inszenierung, sechs Jahre alt, ist ihr dabei nicht im Wege. Dass da in einheitlicher Gitteroptik keine neuen Perspektiven entstehen und die Personenführung im Grunde vertrauten Mustern folgt, lässt umso mehr Spielraum für starke Selbstgestalter wie Kasarova. Als Kerl tritt sie zuerst auf, in Uniform, aber auch im Rock wird sie nicht einfach zum zielführenden Vollweib. Maskenhaftes wechselt mit Explosivem. Man erlebt auch in der Stimme eine Frau, die mit großer Energie verbindet, was in ihr selbst auseinanderstrebt. Nicht geschmeidig und sinnlich klingt sie, sondern vor allem: unberechenbar.
Kasarova hat ein tiefes Register, in dem sie gaumig grollen kann, es ist der Raubtierkeller ihrer Stimme, die weiter oben auch bei großer Kraft nie einfarbig wird. Da sind Feuer und Stein zugleich, Sehnsucht und Trotz, und wenn sie jäh etwas ins piano verschwinden lässt, erschrickt man fast und fragt sich wie José: Wird sie jetzt ganz zärtlich oder besonders gemein? Dass manche Tonwechsel sehr kantig geraten, nicht nur zwischen den Registern, irritiert zuerst, doch immer mehr fasziniert die Persönlichkeit. Und das ist eben nicht die einer Sängerin, die hier nur mal eben „ihre“ Carmen vorführen will.
Vesselina Kasarova ist auch deswegen eine große Darstellerin, weil sie sich für die anderen interessiert, auf sie reagiert, und es ist enorm spannend, wie sie und Philipp Heo einander entdecken. Den Seitenblick, den sie José zuwirft, als sie ihn schon fallen gelassen hat, kann man nicht proben, er erzählt die Geschichte, die sie miteinander hatten, die an diesem Abend entsteht, weil hier ein Mann über sich hinauswächst. Er kämpft um sie, sein „Je t’aime“ glaubt man ihm, und zugleich hört man, dass auch Georges Bizet es ihm glaubt, der mitten im Ges-Dur ins renaissancehaft sakrale C-Dur einer großen Liebe schwenkt.

(Volker Hagedorn, Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, 3.11.14)